Nordsee-Tourismus im Wandel – was Selbstständige jetzt wissen sollten

Weniger Gäste, mehr Chancen? Neue Zielgruppen erfordern neue Strategien.
Die Zahlen sind eindeutig – und für viele touristisch geprägte Regionen in Schleswig-Holstein ein Warnsignal: Der neue Nordsee Tourismus Report 2025 (NTR25) meldet 13,2 % weniger Urlauber an der deutschen Nordseeküste im Vergleich zu 2022. Und die Prognose für 2026 geht sogar von weiteren zweistelligen Rückgängen aus.
Was auf den ersten Blick nach Krise klingt, ist bei genauerem Hinsehen ein Weckruf für neue Chancen – vor allem für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Gastgeber:innen, Kulturschaffende und selbstständige Anbieter:innen entlang der Westküste.
Strukturwandel statt Einbruch – der Markt sortiert sich neu
Laut NTR25 trifft der Rückgang nicht nur deutsche Regionen, sondern auch die dänische und niederländische Nordseeküste. Doch der Report benennt klar, was sich verändert – und wo Potenziale liegen.
Zwei Gästegruppen wachsen:
- Qualitätsorientierte Reisende – die weniger Trubel, mehr Exklusivität und hohe Standards suchen.
- Natur- und familienorientierte Gäste, für die Nachhaltigkeit, Naturerlebnis und Verlässlichkeit zentrale Kriterien sind.
Für Schleswig-Holsteins Selbstständige und KMU heißt das:
Der Massenmarkt bricht weg – aber die Nachfrage nach durchdachten, hochwertigen Angeboten wächst.
Was das für Selbstständige bedeutet
📉 Weniger Laufkundschaft? Ja – aber auch mehr Wertschätzung für klare Profile, stimmige Konzepte und echte Gastgeberqualität.
📈 Neue Chancen für Anbieter:innen, die sich auf Natur, Qualität und persönliche Ansprache konzentrieren – sei es mit Unterkünften, Touren, kulinarischen Erlebnissen oder Bildungsformaten.
💡 Die digitale Sichtbarkeit, das Thema Resilienz und klare Markenpositionierungen werden zur Überlebensfrage – gerade für inhabergeführte Betriebe.
Strategien für den Mittelstand an der Küste
„Die deutsche Nordseeküste braucht ein neues Gleichgewicht zwischen Highend-Angeboten und preiswerten Ferienmöglichkeiten“, so Holger Herweg, Herausgeber des NTR25.
Das bedeutet für KMU konkret:
- ✳️ Flexibler werden: Standardangebote werden schwieriger. Individuelle Pakete, Kooperationen und erlebnisorientierte Formate sind gefragt.
- 👥 Zielgruppen neu denken: Junge Familien, Digital Nomads, Retreat-Suchende – wer ihre Sprache spricht, hat einen Vorteil.
- 🌱 In Nachhaltigkeit investieren: Vom Müllverzicht bis zur Energiebilanz – jede Investition in Glaubwürdigkeit zahlt sich aus.
- 📊 Datenbasierte Entscheidungen treffen: Wer weiß, woher seine Gäste kommen und was sie suchen, bleibt handlungsfähig.
Der BDS.SH als Partner im Wandel
Genau in solchen Phasen zeigt sich der Wert eines starken Netzwerks. Der BDS Schleswig-Holstein unterstützt Selbstständige und KMU bei Themen wie:
- 🧭 Positionierung & Strategie
- 💬 Marketing & Sichtbarkeit
- 💡 Zukunftsthemen wie Digitalisierung, Fachkräfte und Fördermittel
- 🤝 Kooperation & Community – etwa über die neue BDS.SH Community-Plattform
Fazit: Der Wandel ist da – jetzt braucht es Haltung und Handeln
Der Rückgang im Tourismus ist kein Grund für Stillstand, sondern ein Signal zum Aufbruch.
Resilienz heißt nicht nur „weitermachen“ – sondern bewusst neue Wege gehen.
Für viele Selbstständige an der Westküste ist jetzt die Zeit, sich neu zu justieren: mit Angeboten, die zu den Gästen von morgen passen – und mit einem Netzwerk, das dabei unterstützt, mutig voranzugehen.
Jetzt aktiv werden:
👉 Du hast ein Angebot, das auf Natur, Qualität oder Familien ausgerichtet ist? Stell dich in der BDS.SH Community vor!
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