Nicht nur in Zeiten von Fachkräftemangel spielt die mentale Gesundheit aller Team-Mitglieder eine bedeutende Rolle.

Mit dem Wort “Selfcare” verbinden viele Menschen wahrscheinlich ein Hashtag auf Instagram, der mit Schnappschüssen von Schaumbädern oder Meditationsposen verknüpft ist. Doch dahinter verbirgt sich weitaus mehr als nur ein Trendbegriff: Selbstfürsorge bedeutet, wie der Name schon verrät, dich um dich selbst und deine Bedürfnisse zu kümmern und damit einen großen Beitrag zu deiner mentalen Gesundheit zu leisten. In einer Welt, die von Schnelligkeit und Komplexität geprägt ist, wichtiger denn je.

Ja, Selfcare können ausgedehnte Spaziergänge in der Natur, eine Yogastunde oder liebevoll gekochte Mahlzeit sein. Aktivitäten, für die sich viele höchstens nach dem Feierabend oder am Wochenende Zeit nehmen. Aber warum sollten wir Selfcare nicht auch im Arbeitskontext zur Gewohnheit machen?  Viele Menschen verbringen im Arbeitskontext weit mehr als 40 Stunden in der Woche – und Unternehmer*innen/Solo-Selbstständige fühlen sich quasi 24/7 für ihr Unternehmen, ihre Kund:innen und Mitarbeiter*innen verpflichtet. Irgendeine*r muss es ja machen!

Was bedeutet Selfcare im Arbeitskontext nun konkret und wo sind deine Hebel, mit denen du besser für dich sorgen kannst?

1. Das ICH im Rampenlicht

Viele meinen, es sei egoistisch, an sich selbst zu denken. Gerade in der Selbstständigkeit und zudem noch mit Verantwortung für Mitarbeitende scheint alles andere wichtiger zu sein als der Blick auf das eigene Wohlbefinden. Wenn du Selbstfürsorge praktizierst, solltest du jedoch keineswegs ein schlechtes Gewissen haben: Wenn du dich um dich selbst kümmerst, wirkt sich das nicht nur positiv auf deine Work-Life-Balance aus, sondern auch deine Kolleg*innen, Mitarbeiter*innen Familie und Freund*innen profitieren von einer besseren Verbindung mit dir selbst. Wer sich gestresst oder ausgelaugt fühlt, kann schließlich auch nicht so gut für seine Mitmenschen da sein. Selfcare bedeutet zwar, gut auf seine eigenen Bedürfnisse zu achten, aber nicht, sie ab jetzt nur noch über die von anderen Personen zu stellen.

2. Der richtige Mix aus Entspannung, Ernährung, Bewegung und Schlaf

Längst ist bekannt und vielfach durch wissenschaftliche Studien bewiesen: Chronischer Stress kann auf Dauer krank machen. Sowohl Körper als auch Psyche leiden, wenn wir uns selbst vernachlässigen und uns keine Zeit nehmen, unsere Batterien wieder aufzuladen. Wenn wir alle Warnzeichen übersehen, droht Gefahr so nachhaltig zu erkranken, dass es für viele schwierig wird, wieder in eine gesunde Leistungsfähigkeit und Resilienz zurückzukehren. Selfcare ist also eine wichtige Präventionsmaßnahme – hierzu gehört nicht nur ausreichend Entspannung oder das Setzen von Grenzen, sondern auch eine bewusste Ernährung, Bewegung und gute Schlafgewohnheiten.

3. Lerne dein Stressverhalten zu verstehen

Zugegeben: Selfcare kann dir deinen Stress nicht komplett wegnehmen. Auch mit den besten Routinen kommt es vor, dass dich eine nahende Deadline unter Druck setzt und dein Körper in einen Stresszustand versetzt ist. Irgendwas ist immer! Stress wirkt sich sogar manchmal positiv aus, indem er dir einen Motivationsschub gibt und ein fokussiertes Arbeiten ermöglicht. Mithilfe von Selbstfürsorge lernst du, die negativen Auswirkungen von Stress zu reduzieren und deine Resilienz, die psychische Widerstandskraft, zu stärken. Dafür ist es wichtig zu verstehen, was Stress genau bedeutet und was dabei mit deiner Psyche und deinem Körper passiert. Du lernst im wahrsten Sinne des Wortes auf dich zu hören – auf deine inneren Stimmen und die Signale deines Körpers.

4. Mit Me-Time zu mehr Produktivität

Auch, wenn Selbstfürsorge nicht in erster Linie dazu dienen sollte, deine eigene Produktivität oder die deiner Mitarbeiter*innen zu steigern, ist dies ein schöner Nebeneffekt. Die Arbeit fällt schließlich um einiges leichter, wenn du kreativ und konzentriert bist. Dies gelingt beispielsweise durch Achtsamkeitsübungen oder eine verbesserte Schlafhygiene. Wenn du im Hier und Jetzt bist, dir zum Beispiel in einem Moment mitten am Tag ein Me-Time gönnst und sie sinnvoll für dich nutzt, kannst du auch mit deinen Stressoren aktiver umgehen und diese nach und nach eliminieren. Wie wäre es morgens um halb zehn in Deutschland mit einem kurzen Body-Scan statt einem süßen Snack ?????

5. Emotionen und der gesunde Umgang mit Emotionen gehören an den Arbeitsplatz

Die Forschung hat belegt: Wer seine Emotionen zeigt, ist produktiver. Wenn wir am Arbeitsplatz unerwünschte Emotionen vermeiden, stecken wir viel zu viel Energie in das Unterdrücken und Verstecken, die Konzentration und das fokussierte Arbeiten leidet. Vielleicht kennst du die Situation, wenn du vor oder in einem wichtigen Termin oder Vortrag nervös und angespannt bist. Du möchtest deine Empfindungen verstecken, aber dein Gegenüber merkt dir an, dass du nicht ganz bei der Sache bist. Wenn du hingegen offen darüber sprichst, wie es dir gerade geht, kann das Verständnis schaffen und Fehlinterpretationen vermeiden. Allein der ehrliche Austausch mit einem vertrauten Kollegen oder einer Kollegin kann bereits entlastend wirken. 

Es geht jedoch nicht darum, alle Emotionen ungefiltert an den Kolleg*innen rauszulassen, zum Beispiel in Form von unkontrollierten Wutanfällen. Emotionsregulation ist an dieser Stelle wichtig, um die Gefühle bewusst zu steuern. Der erste Schritt ist, diese zu akzeptieren und anzunehmen – ohne sie zu bewerten. Dazu gehört auch, sich bei der Arbeit Pausen zu gönnen, wenn starke Emotionen aufkommen. Ein empathisches und unterstützendes Arbeitsumfeld kann dabei den Umgang mit Gefühlen erleichtern.

6. Mit Routinen echte Verhaltensveränderung erreichen

Routinen sind alles andere als langweilig. Feste Routinen geben dem Alltag mehr Struktur, aber haben vor allem einen nachhaltigen Effekt auf die mentale Gesundheit. Wie wäre es zum Beispiel mit einem täglichen 15-minütigen Spaziergang nach dem Mittagessen, der genauso zum deinem Tagesablauf gehört wie der Check deines E-Mail-Accounts? Und wie war das noch mit dem Spruch „An apple a day keeps the doctor away“? Für das nachhaltige Verankern von Routinen, ist deine Disziplin gefragt. Halte 60 Tage die neue Routine durch, dann erkennt dein Körper, dass dies zum deinem Alltag gehört, er wird es zukünftig einfordern und du wirst nicht widerstehen können.

Wie du siehst, bietet Selfcare viele Vorteile und ist auch im turbulenten Arbeitsalltag nicht zu unterschätzen. Weil sogar die körperliche und mentale Gesundheit davon abhängen, wie wir mit uns selbst und mit Stress umgehen und weil wir so viel Zeit @work verbringen, ist unsere Mission mit Soulbreak ganz klar: Selfcare muss zur Priorität werden! Denn wir finden, dass alle Menschen eine bessere Work-Life-Quality verdient haben.

Unsere Online-Plattform macht das so einfach wie nie: Sie vereint kurze Selfcare-Videos und E-Guides aus den Bereichen Entspannung, Aktivierung und Ernährung, die sich bestens in den Arbeitsalltag integrieren lassen – und sogar dazu motivieren, auch im Feierabend weiterzumachen. Wir bieten für Jede*n die passende Routine für mehr Selbstfürsorge, an jedem Ort und zu jeder Zeit. Natürlich haben wir alle mal viel zu tun – doch vor allem dann ist es besonders wichtig, sich wenigstens ein paar Minuten Zeit für die mentale Gesundheit zu nehmen.

Britta Brechtel, Soulbreak – www.soulbreak.de


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