Was der Weg Schleswig-Holsteins mit dem Mittelstand zu tun hat

Ein aktueller Artikel der WT.SH zeigt: Schleswig-Holstein will Vorreiter für digitale Souveränität, Resilienz und damit Unabhängigkeit werden – mit Open Source, regionaler Wertschöpfung und selbstbestimmten Technologien. Was das konkret bedeutet – und warum dieser Weg auch für kleine Unternehmen und Selbständige entscheidend ist.

Im Interview mit der WT.SH und dem Institut für Sicherheitspolitik (ISPK) an der Universität Kiel wird es klar: Kritische Infrastrukturen – also etwa Stromnetze, Verwaltungssysteme oder Plattformen – sind zunehmend Ziel von Manipulationen, Ausfällen oder Hackerangriffen. Der Schaden für Wirtschaft und Gesellschaft ist enorm – und die Abhängigkeit von globalen Tech-Konzernen hoch.

Das Problem dabei: Wer nicht versteht, wie seine digitale Infrastruktur funktioniert, kann sie auch nicht schützen. Wer auf Monopole setzt, hat im Krisenfall keine Handlungsfähigkeit. Deshalb rücken Konzepte wie digitale Souveränität in den Fokus – nicht nur für Behörden, sondern auch für Mittelständler und Selbständige.

Schleswig-Holstein geht voran: Strategien statt Abhängigkeit

Die WT.SH (Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein) stellt in ihrem Artikel einen neuen Kurs des Landes vor: Weg von geschlossenen Systemen, hin zu Open Source, Transparenz und regionaler Kontrolle. Dieser Ansatz folgt der neuen Cyber-Sicherheitsstrategie und wird u. a. durch das Landesprogramm Offene Innovation konkret unterstützt – mit echten Fördermitteln und einem klaren Ziel: digitale Resilienz auf Basis souveräner Technologien.

Zentrale Bausteine dieser Strategie:

  • Technologische Wahlfreiheit und Unabhängigkeit
  • Nutzung gemeinschaftlich entwickelter Software
  • Regionale Partnerschaften statt globale Abhängigkeit
  • Sicherheit und Kontrolle in der eigenen Hand

Diese Herangehensweise bietet nicht nur Verwaltungen neue Handlungsspielräume, sondern auch kleinen Unternehmen. Gerade diese sind oft auf Cloud-Dienste oder Tools angewiesen, über die sie kaum Kontrolle haben – sei es für Buchhaltung, Kommunikation oder IT-Sicherheit.

Was bedeutet das für den Mittelstand in Schleswig-Holstein?

Der BDS SH begrüßt diesen neuen Kurs ausdrücklich – und ergänzt ihn aus Sicht der kleinen Unternehmen. Denn während Landespolitik die Leitplanken setzt, braucht es Übersetzung, Orientierung und konkrete Unterstützung, damit auch Handwerksbetriebe, Dienstleister oder Solo-Selbständige souveräne Wege gehen können.

Deshalb engagiert sich der BDS SH an mehreren Stellen:

  • Aufklärung und Sensibilisierung: Über Blog, Newsletter und Webinare informieren wir zu Open Source, sicherer IT, resilientem Arbeiten und Fördermöglichkeiten.
  • Kooperation mit dem DigitalHub.SH: Dort bringt der BDS SH die Perspektive kleiner Unternehmen ein – etwa bei der Frage, wie Open-Source-Software praxistauglich und wartbar gemacht wird.
  • Förderberatung: Gemeinsam mit Partnern unterstützen wir Mitglieder dabei, Fördermittel wie das Landesprogramm Offene Innovation zu nutzen – etwa für die Einführung freier Software, digitale Eigenentwicklungen oder sichere Datenhaltung.
  • Netzwerk & Interessenvertretung: Als Verband geben wir den Impuls weiter, dass digitale Unabhängigkeit auch für den Mittelstand kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit ist – und setzen uns dafür ein, dass Förderungen niederschwellig, praxisnah und langfristig wirksam sind.

Beispielhafte Impulse aus der WT.SH-Strategie

Im Artikel der WT.SH wird zudem betont: Digitale Souveränität ist kein reines Technikthema, sondern strategisch – und damit politisch. Es geht um Entscheidungsfreiheit, Resilienz und Innovationsfähigkeit. Dazu gehört z. B. die Förderung sogenannter Open Source Program Offices (OSPOs) – Kompetenzstellen in Unternehmen oder Verbänden, die Open-Source-Strategien entwickeln und begleiten. Auch hier sieht der BDS SH eine mögliche Rolle als Brückenbauer und Plattform für Wissenstransfer, gerade für kleine und mittlere Betriebe.

Besonders bemerkenswert ist auch die Haltung: Schleswig-Holstein beginnt nicht bei der Digitalisierung „von oben“, sondern mit Menschen, Regionen und konkreten Anwendungsfällen – etwa in der öffentlichen Verwaltung, bei kleinen Unternehmen oder zivilgesellschaftlichen Organisationen.

Der Mittelstand braucht digitale Gestaltungsmacht

Viele Selbständige stehen heute vor einer ähnlichen Frage wie Verwaltungen: Wie kann ich mich technologisch so aufstellen, dass ich verlässlich, sicher und unabhängig arbeiten kann – auch im Krisenfall? Die Antwort liegt nicht in immer neuen Tools, sondern in:

  • Transparenz über eingesetzte Systeme
  • Kompetenz, um eigenverantwortlich Entscheidungen zu treffen
  • Gemeinschaft, um Ressourcen zu teilen und voneinander zu lernen

Genau hier setzt der BDS SH mit seiner Digitalisierungsstrategie, seinem GlücksHub-Programm und seinen Partnerschaften an – denn Resilienz ist für uns mehr als ein Schlagwort: Sie ist der Maßstab für zukunftsfähiges Unternehmertum.

Fazit: Souveränität beginnt bei uns selbst

Der WT.SH-Artikel ist ein starkes Signal – und eine Einladung, digitales Neuland nicht nur zu betreten, sondern mitzugestalten. Als BDS SH nehmen wir diese Einladung an – im Dialog mit Politik, in Kooperation mit Technologiepartnern und vor allem: gemeinsam mit unseren Mitgliedern.

Denn digitale Souveränität bedeutet: Ich weiß, was ich tue. Ich kann selbst entscheiden. Ich bin nicht ausgeliefert.

➡️ Nutzen Sie die aktuellen Förderprogramme des Landes – wtsh.de/de/von-digitaler-souveraenitaet-zu-digitaler-resilienz – der BDS SH unterstützt Sie gern auf diesem Weg.

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