Digitales Storytelling macht Jugendliche zu Gestaltern

Warum fällt es vielen Unternehmen schwer, digital mündige Fachkräfte zu finden? Zum einen, weil Unternehmen selbst mehr digitales Storytelling brauchen, um die sogenannten „Digital Natives“ zu erreichen. Zum anderen, weil viele junge Menschen digitale Medien eher konsumieren, statt sie zu gestalten. Das will das gemeinnützige Bildungs-Start-up DigitalSchoolStory ändern, gemeinsam mit Unternehmen und Schulen.

Stark machen für den Berufsstart

Digitales Know-how, agile Methoden und Organisationsfähigkeit sind laut Statista (2021) die meistgefragten Kompetenzen bei Berufseinsteigern. Genau diese Kompetenzen stärkt die neue Lernmethode, die die gemeinnützige Organisation DigitalSchoolStory zusammen mit Lehrkräften entwickelt hat. Sie unterstützt Schulen, digitales Storytelling in den Unterricht einzubinden und so die digitalen, agilen und sozialen Kompetenzen der Jugendlichen zu stärken.

Die Idee: Schülerinnen und Schüler entwickeln im Team aus dem Lernstoff kurze Videogeschichten. Das Format ist ihnen aus den sozialen Medien wohl vertraut. Unterstützt werden sie von Video-Profis, die sie aus den Plattformen TikTok, Instagram oder YouTube kennen. Dabei erlernen die Jugendlichen nicht nur eine neue Sicht auf die Unterrichtsinhalte, sondern auch Storytelling- und Medienkompetenz, agile Zusammenarbeit, Empathie, Selbstpräsentation und mehr. Das Klassenzimmer wird zum Experimentierraum.

Tipps vom Video-Star

Das erlebten auch die Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule Nortorf. Im Kurs Medienkunde des achten Jahrgangs produzierten die Jugendlichen ihre eigenen Videogeschichten. Unterstützt wurden sie dabei vom Influencer „Papa Basti“. Er ist selbst Lehrer und „Creator“, kreativer Schöpfer von digitalen Inhalten. Mit seinen Videos erreicht er über 1 Millionen Fans im Netz. Sein Wort hat bei den Mädchen und Jungen der Nortorfer Schule Gewicht. Er gab den Schülerinnen und Schülern ausführliches Feedback zu ihren selbstgedrehten Videos. Selbst diejenigen, die sonst im Unterricht abschalten, saugten seine Erfahrungen und Tipps auf wie ein Schwamm.

Was macht ein erfolgreiches Kurzvideo in den sozialen Medien aus? Tipps von Papa Basti:

  • Das Storytelling: Spannungsbogen, in dem sich etwas verändert.
  • Starker Einstieg, einprägsames Ende.
  • Persönliche Erzählperspektive, verknüpft mit direkter Ansprache.
  • Dynamisches Tempo, schnelle Schnitte.
  • Visuelle Effekte, bewusst gewählte Lichtverhältnisse und ein guter Ton.
  • Selbst Spaß am Dreh zu haben – das kommt rüber.

Timo Off, Leiter der Gesamtschule Nortorf, freut sich über das Resultat. Für ihn ist klar, dass der Kurs, für den er sich stark gemacht hat, weitere Kreise an seiner Schule ziehen wird. In seinen Augen ist Medienkompetenz in allen Altersstufen entscheidend. Die Mechanismen zu verstehen, sei wichtig, um in der Flut der sozialen Medien eigene Schlüsse zu ziehen.

Produzieren statt pauken

So sammeln die Jugendlichen wertvolle Erfahrungen jenseits des klassischen Frontalunterrichts. Denn Wissen abrufen kann jede künstliche Intelligenz schneller. Was die jungen Menschen in die Wirtschaft und in die Gesellschaft einbringen sollen, sind Teamgeist, kreative Lösungsfindung und persönliche Haltung.

Dass die Schüler:innen selbstbewusster aus ihren Videoprojekten herausgehen und Haltung zeigen, ist der Kern von DigitalSchoolStory und der Antrieb für Mitgründerin Nina Mülhens:

„DigitalSchoolStory schlägt eine Brücke in den Alltag junger Menschen, um das Lernen mit Begeisterung zu verknüpfen. Das Besondere: Die Jugendlichen arbeiten selbstorganisiert agil zusammen, lernen eigene Stärken kennen, experimentieren kreativ mit dem Lernstoff und erfahren ihre Selbstwirksamkeit. Weg von der Konsumhaltung im Netz, hin zu eigenständigem Erarbeiten und Mitreden.“

Diese Zukunftskompetenzen stärkt die Teilnahme an DigitalSchoolStory:

  • Digitale Medienkompetenz: Die eigene Social Media-Nutzung reflektieren.
  • Agile Methoden: Selbstorganisiert im Team arbeiten.
  • Sozialkompetenz: Eigene Stärken und die der anderen kennen und respektieren.
  • Präsentation: Eigene Haltung entwickeln, auf den Punkt bringen und vertreten.
  • Storytelling: Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden, Roten Faden entwickeln.
  • Spaß am Lernen: Aus eigenem Interesse Themen vertiefen.

DigitalSchoolStory in die eigene Region holen

Die Organisation DigitalSchoolStory ist bereits in zehn Bundesländern aktiv. Dass die Lernmethode in immer mehr Städten „Schule“ macht, ermöglichen zahlreiche große und kleine Förderpartner aus der Wirtschaft – Unternehmerinnen und Unternehmer, die die Zukunftskompetenzen vor Ort fördern wollen. So entstehen durch regionales Engagement nachhaltige Partnerschaften zwischen Bildungsträgern und Wirtschaft. Das stärkt zum einen die digitale Kompetenz in der Region, zum anderen stärkt es die digitale Arbeitgebermarke und schafft neue Zugänge zum Nachwuchs. Die Organisation DigitalSchoolStory gUG vernetzt Wirtschaftspartner und Schulen und unterstützt in der Umsetzung.

Wo kommt DigitalSchoolStory zum Einsatz? Die Lernmethode eignet sich ab Jahrgangsstufe 5 für alle Fächer, ob MINT, Sozialwissenschaften oder musische Fächer. Neben weiterführenden Schulen nutzen auch Berufs- und Hochschulen die Methode, um ihre Lernenden anders fit zu machen. Unternehmen setzen die Methode zusätzlich intern ein, um ihre Auszubildenden, Trainees und jungen Talente fortzubilden und den Wissensaustausch zu verstärken.

Jetzt mehr erfahren: www.DigitalSchoolStory.de

Kontakt: Nina Mülhens, Mitgründerin und Geschäftsführerin, nina@digitalschoolstory.de


Bilder: DigitalSchoolStory

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