Weg in die Zukunft für kleine und mittelständische Unternehmen in SH

In einer sich ständig verändernden Wirtschaftslandschaft stehen kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) vor der Herausforderung, wirtschaftlichen Erfolg mit sozialer Verantwortung und ökologischer Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen. Ein vielversprechender Ansatz, der in diesem Kontext immer mehr Aufmerksamkeit erhält, ist die Gemeinwohl-Ökonomie. In Schleswig-Holstein gibt es immer mehr Unternehmen, die sich an diesem Modell orientieren und davon profitieren.

Aber was genau verbirgt sich hinter dem Begriff “Gemeinwohl-Ökonomie”?

Die Gemeinwohl-Ökonomie ist ein alternatives Wirtschaftsmodell, das auf den Prinzipien des Gemeinwohls, der sozialen Gerechtigkeit und der ökologischen Nachhaltigkeit basiert. Das Konzept zielt darauf ab, den Fokus von reinem Gewinnstreben hin zu einer ganzheitlichen Betrachtung des Unternehmenserfolgs zu verschieben. (Weitere Informationen zum Konzept finden Sie unter www.gemeinwohl-kiel.org)

Die Grundprinzipien der Gemeinwohl-Ökonomie:

  1. Menschenwürde: Das Wohl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kund*innen und Lieferant*innen steht im Mittelpunkt. Menschenwürdige Arbeitsbedingungen, faire Löhne und Chancengleichheit sind zentrale Anliegen.
  2. Solidarität und Gerechtigkeit: Die Gemeinwohl-Ökonomie strebt eine gerechte Verteilung von Einkommen und Chancen an. Unternehmen sollen sich aktiv für soziale Gerechtigkeit einsetzen.
  3. Ökologische Nachhaltigkeit: Ein bewusster Umgang mit natürlichen Ressourcen ist essenziell. Konzepte der Kreislaufwirtschaft oder Cradle-to-Cradle sind feste Bestandteile im Design von Produkten und Dienstleistungen.
  4. Transparenz und Mitentscheidung: Die Transparenz von Unternehmensentscheidungen wird gefördert. Alle Stakeholder sollen an Entscheidungsprozessen teilhaben können.

Welche Vorteile bietet die Gemeinwohl-Ökonomie KMUs in Schleswig-Holstein?

  1. Regionale Werte: Schleswig-Holstein zeichnet sich durch eine starke Verbundenheit mit Natur und Umwelt aus. Die Gemeinwohl-Ökonomie harmoniert gut mit diesen Werten und bietet KMUs eine Möglichkeit, ihr Engagement für Nachhaltigkeit zu stärken.
  2. Wettbewerbsvorteil: Die Orientierung am Konzept der Gemeinwohl-Ökonomie hilft KMUs, ihre Position am Markt zu festigen und neue Kundenkreise zu erschließen, die vermehrt Wert auf ethische Aspekte legen.
  3. Attraktiver Arbeitgeber: Wie zahlreiche Beispiele belegen, führt die Ausrichtung eines Unternehmens auf das Gemeinwohl zur Steigerung der Attraktivität in den Augen junger, talentierter Bewerberinnen und Bewerber.
  4. Lokale Netzwerke: Ein regelmäßiger GWÖ-Unternehmensstammtisch in der Region ermöglicht den Austausch von Good Practices und unterstützt die Umsetzung gemeinsamer Projekte zur Förderung des Gemeinwohls.

Ein Kompass für zukunftsfähiges Wirtschaften – die Gemeinwohl-Ökonomie im Praxistest.

In Kooperation mit der Fachhochschule bietet das Gemeinwohl-Ökonomie-Beraterteam, bestehend aus Gerd Lauermann und Lisa Buddemeier, eine Veranstaltungsreihe für Studierende und Unternehmer*innen an. Folgendes bietet der Kurs:

  • Einstieg in die Themenfelder und Ziele der Gemeinwohl-Ökonomie
  • Anwendungsmöglichkeiten der Gemeinwohl-Matrix 5.0, des Managementinstruments der GWÖ
  • Kontakt zu engagierten Studierenden
  • Ein Fokus-Gemeinwohl-Bericht mit konkreten Entwicklungsimpulsen für Ihr Unternehmen
  • Positionierung als attraktiver, zukunftsorientierter Arbeitgeber

Ein nächster Durchgang dieses Angebots ist für Ende April / Anfang Mai 2024 geplant. Genauere Informationen erhalten Sie über Lisa Buddemeier

Die Gemeinwohl-Ökonomie eröffnet KMUs in Schleswig-Holstein eine vielversprechende Perspektive für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Wirtschaftsweise. Hier sind einige weitere Aspekte, die verdeutlichen, wie dieses Modell Unternehmen in der Region unterstützen kann:

1. Langfristige Stabilität: Die Gemeinwohl-Ökonomie fördert langfristige Planung und Nachhaltigkeit. Unternehmen, die auf diese Prinzipien setzen, sind besser in der Lage, wirtschaftliche Herausforderungen zu bewältigen und sich an Veränderungen anzupassen.

2. Glaubwürdigkeit und Vertrauen: Unternehmen, die ihre Geschäftspraktiken an den Werten der Gemeinwohl-Ökonomie ausrichten, gewinnen das Vertrauen von Kund*innen, Mitarbeitenden und der Öffentlichkeit. Dies kann dazu beitragen, loyalere Kundenbeziehungen aufzubauen und das Image des Unternehmens zu stärken.

3. Innovation und Kreativität: Die Gemeinwohl-Ökonomie ermutigt Unternehmen dazu, nachhaltige Lösungen zu entwickeln und innovative Ansätze zu verfolgen. Dies kann zu neuen Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmöglichkeiten führen, die den langfristigen Erfolg fördern.

4. Ressourceneffizienz: Durch die Integration ökologischer Nachhaltigkeit in ihre Geschäftsprozesse können KMUs Ressourcen einsparen und Abfall reduzieren. Dies trägt nicht nur zur Umweltentlastung bei, sondern senkt auch Kosten.

5. Kooperation und Vernetzung: Die Gemeinwohl-Ökonomie ermutigt Unternehmen dazu, mit anderen Organisationen zusammenzuarbeiten, um gemeinsame Ziele für das Gemeinwohl zu erreichen. Dies fördert die Bildung von starken, lokal verankerten Wirtschaftsnetzwerken.

6. Gesellschaftlicher Beitrag: Unternehmen, die sich für das Gemeinwohl einsetzen, tragen aktiv zur Verbesserung der Gesellschaft bei. Dies kann durch gemeinnützige Projekte, Bildungsinitiativen und soziales Engagement erfolgen.

Die Gemeinwohl-Ökonomie ist nicht nur ein Modell, das auf ethischen Prinzipien beruht, sondern auch eine praktische Strategie, um KMUs in Schleswig-Holstein in eine zukunftsweisende Richtung zu lenken. Durch die Integration dieser Prinzipien in ihr Geschäftsmodell können Unternehmen nicht nur wirtschaftlichen Erfolg erzielen, sondern auch einen positiven Beitrag zur Gesellschaft und zur Umwelt leisten. Es ist eine Win-Win-Situation, die langfristige Vorteile für alle Beteiligten bietet.

Ihre Ansprechpartnerin für Ihre weiteren Fragen dazu ist unser Mitglied Lisa Buddemeier: E-Mail: LB@pantarhei-training.de


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